Die Angst - Ein Freund und ein Feind
- Sandra Konjer
- 8. Feb.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 14. Juni
Die Angst - Ein Freund und ein Feind
Angst – ein Gefühl, das du vielleicht gut kennst.
Sie kommt manchmal leise. Manchmal plötzlich. Und manchmal bleibt sie einfach da – auch wenn du sie dir anders wünschst.
Angst kann uns schützen. Sie will uns oft vor etwas bewahren, was sich bedrohlich anfühlt. Und manchmal macht sie das auch ganz gut.
Aber es gibt auch die andere Seite: Wenn Angst zu groß wird. Wenn sie dein Leben einengt. Wenn sie dich davon abhält, das zu tun, was du dir eigentlich wünschst.
Ich denke da an Sarah. Ihr Name ist verändert – aber das, was sie erlebt hat, fühlen viele Menschen so oder so ähnlich.
Sarah hatte Angst, sich zu zeigen. Schon als Kind war das so. In der Schule, bei Familienfesten, sogar unter Freundinnen: Immer, wenn sie hätte sprechen können, wurde es eng in ihr.
Die Gedanken kamen sofort: „Was, wenn ich mich blamiere?“
„Was, wenn die anderen über mich denken, ich bin komisch?“
Also schwieg sie. Immer öfter. Und irgendwann zog sie sich zurück.
Aber innerlich war da diese Sehnsucht. Gesehen zu werden. Gehört zu werden. Sie selbst zu sein – ohne ständig zu hinterfragen, ob das okay ist.
Als Sarah sich für die therapeutische Begleitung entschied, war das für sie ein großer Schritt. Sie kam mit dieser leisen Hoffnung: „Vielleicht geht da doch noch mehr…“
Und wir begannen, hinzuschauen. Sanft. Schritt für Schritt.
Sie lernte, ihre Angst besser zu verstehen. Zu spüren, wo sie herkam. Und dass sie – so groß sie sich auch anfühlte – nicht die Wahrheit über sie selbst sagte.
Wir haben gemeinsam geübt, in kleinen geschützten Räumen zu sprechen. Erst nur ein paar Sätze. Dann mehr.
Es war nicht immer leicht. Aber Sarah blieb dran. Und mit jedem kleinen Schritt wurde sie sicherer.
Irgendwann sagte sie zu mir: „Ich hab zum ersten Mal in einer Gruppe was gesagt – und ich hab mich nicht versteckt gefühlt.“
Das war ein besonderer Moment.
Heute geht Sarah ihren Weg weiter. Ihre Angst ist nicht verschwunden. Aber sie weiß, wie sie mit ihr umgehen kann.
Und das Wichtigste: Sie nimmt sich selbst ernst. Ihre Bedürfnisse. Ihre Stimme.
Sie hat angefangen, sich nicht länger kleinzumachen – sondern Raum einzunehmen. Auf ihre eigene, stille, kraftvolle Weise.
Und vielleicht… erkennst du dich in einem Teil dieser Geschichte wieder.
Dann möchte ich dir sagen: Du bist nicht allein. Es gibt einen Weg. Und du darfst ihn in deinem Tempo gehen.

Doch wenn die Angst uns lähmt, ist es wichtig, Hilfe zu suchen.
Eine therapeutische Begleitung kann dabei helfen, die eigenen Ängste zu verstehen und einen Weg zu finden, der uns mit Leichtigkeit durch das Leben führt.
Wenn du dich in Annas Geschichte wiedererkennst, zögere nicht, den ersten Schritt zu machen. Es gibt Hoffnung und Veränderung, und du bist nicht allein. Lass uns die Ängste annehmen, die uns schützen, und die anderen in die Freiheit entlassen. Das Leben wartet darauf, von dir gelebt zu werden.
Und Anna´s Geschichte ist auch ein wenig die meine... 🩷
Eure Sandra